Kastration vs. Sterilisation

Kategorie: Aktuelles

Beim Thema Kastration und Sterilisation herrscht bei manchen Katzenhaltern mitunter nach wie vor Verwirrung. Im Grunde genommen geht es bei beiden Eingriffen darum, ungewolltem und unkontrolliertem Katzennachwuchs vorzubeugen. Doch es gibt entscheidende Unterschiede. 

Kastration
Bei der Kastration handelt es sich um einen Standardeingriff, bei dem hormonproduzierende Organe, respektive Drüsen, entfernt werden. Bei weiblichen Katzen sind das die Eierstöcke, bei männlichen Katern die Hoden. Während der Eingriff für Kater äußerlich und vergleichsweise minimal ist, gestaltet er sich bei einer Kätzin aufwendiger. Beim Kater werden die Samenleiter und Blutgefäße abgebunden und die Hoden abgetrennt. Bei Weibchen muss die Bauchdecke geöffnet werden, um die Eierstöcke zu entfernen. Üblicherweise werden Katzen mit dem Erreichen der Geschlechtsreife zwischen 6 bis 8 Monaten kastriert. Faktoren wie der individuelle Entwicklungsstand und die Rasse können für den Zeitpunkt auch eine Rolle spielen. Bei sehr späten Kastrationen wird bei Weibchen manchmal auch gleich die gesamte Gebärmutter entfernt. Klingt alles sehr medizinisch und komplizierter als es tatsächlich ist.

Sterilisation
Auch bei Sterilisation kann keine Befruchtung mehr stattfinden. Beim Kater werden die Samenleiter und beim Weibchen die Eileiter abgebunden oder durchtrennt. Allerdings ändert sich bei einer Sterilisation ansonsten nichts. Die Hormonproduktion und somit der Fortpflanzungstrieb bleibt bestehen und damit auch ein erhöhtes Risiko von Geschlechtserkrankungen, unerwünschte Verhaltensweisen und für die Katzen stressige Symptome und Beschwerden, die mit einem bestehenden und nicht ausgelebten Trieb einhergehen.

Fazit
Auch wenn sowohl eine Kastration sowie auch eine Sterilisation in Bezug auf die Fortpflanzung gleichermassen effektiv sind, raten Tierschutzverbände und Tierärzte in der Regel zur Kastration, weil dabei der Trieb sich fortzupflanzen im Gegensatz zu einer Sterilisation entfällt und die Tiere weniger gestresst sind. Zudem wird das Risiko von geschlechtsspezifischen Erkrankungen und Beschwerden verringert und nachteilige Verhaltensweisen können durch eine Kastration abgeschwächt oder ganz abgestellt werden. In jedem Fall sollte ein Eingriff nicht ewig auf die lange Bank geschoben werden. Eine einzige intime Begegnung zwischen dem charmanten Nachbarskater und der freundlichen Katze von nebenan reichen aus, um nur wenige Wochen später einen Bande Katzenkinder auf der Matte stehen zu haben.