Igel im Herbst

Kategorie: Aktuelles

Der Herbst ist eingezogen und viele freilebende Tiere fangen an, sich auf kühlere Zeiten einzustellen und vorzubereiten. Junge Igel, die erst im August oder September zur Welt gekommen sind, haben es in dieser Zeit besonders schwer. Sie sind mit ihren wenigen Wochen bereits auf sich alleine gestellt und müssen selbstständig auf Nahrungssuche gehen. Denn bis zum Winterschlaf müssen sie noch einiges an Gewicht zulegen. In der Ruheperiode der Wintermonate können sie fast die Hälfte davon wieder verlieren.

Auf der Suche nach Nahrung hört man sie in der Dämmerung in den Gärten herumrascheln. Sie rascheln aber nicht nur auf der Suche nach restlichen Beeren an Sträuchern. Sie suchen im Laub und unter Büschen auch nach einem geeigneten Plätzchen für ihr Winterquartier.

Was für die Igel hilfreich ist
Im Frühjahr und im Herbst können Igel ohne Bedenken zugefüttert werden. Geeignet für unsere stacheligen Freunde sind Weinbeeren, ungeschwefelte Rosinen, zerkleiner­ten Nüsse aller Art (ausser Mandeln), Igelfutter aus der Zoohandlung oder auch Katzenfutter aus der Dose. Wichtig dabei ist auch immer eine flache Schale Wasser dazuzustellen. Wichtig: Keine Milch anbieten, denn Igel haben eine Laktoseintoleranz und können Milchzucker nicht abbauen.

Für den Bau ihrer Winterquartiere brauchen Igel vor allem auch Laub, feine Äste und Blumenreste, denn dichtes Gebüsch bietet ihnen in den kalten Wintermonaten Schutz. Daher können Laub und Äste im Garten unter den Büschen ruhig liegengelassen werden.

Für Menschen, die Igel über die Wintermonate im Garten nicht nur dulden, bieten sich auch selbstgebastelte oder gekaufte Igelhäuser an. Diese sind für Igel grundsätzlich nicht lebensnotwendig für das Überstehen der Wintermonate. Aber gerade für Familien mit Kindern kann diese Option zusätzlich auch noch bereichernd sein. Kinder können auf diese Weise Interessantes über Igel und ihren Lebensraum lernen und auf aktiven Tierschutz sensibilisiert werden.

Igel sind aber keine Haustiere. Sie gelten als naturgeschützte Wildtiere und es ist verboten, sie als Haustiere zu halten. Es ist auch nur erlaubt sie vorübergehend in menschliche Obhut zu nehmen. Wenn einem ein kranker oder verletzter Igel über den Weg läuft, ist es daher immer besser, sich erst einmal fachkundigen Rat zu holen. Dafür gibt es Fachpersonen die für Unterstützung und Tipps kontaktiert werden können und die bei Bedarf auch an geeignete Auffangstationen weitervermitteln können.

Ein wichtiger Hinweis an Autofahrer: Der natürliche Instinkt von Igeln bei Gefahren ist es sich einzurollen. Das hilft ihnen aber leider reichlich wenig, wenn sie sich mitten auf der Strasse einrollen, während sich ein Fahrzeug direkt auf sie zubewegt. Angepasste Geschwindigkeiten und gute Sicht sind bei Dämmerung daher besonders wichtig und können im Fall der Fälle Igeln (aber auch Menschen) das Leben retten.

Weitere Infos unter: http://www.igelzentrum.ch

Nützliche Links zu Kleintieren in Not: http://www.tierschutzbund.ch/tierschutz/notfaelle-kleintiere

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