Tiere sind keine Geschenke

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Sie sind süss, niedlich und einzigartig. Sie begleiten uns, teilen Freude und Sorgen und bereichern unser Leben. Sie sind Weggefährte, vierbeinige Freunde und Familienmitglieder. Aber sie sind keine Weihnachtsgeschenke.

Die Verlockung, einem lieben Menschen ein ganz besonders einzigartiges Geschenk machen zu wollen mag gross sein. Sich ein Tier ins Haus zu holen sollte jedoch stets gründlich durchdacht und geplant werden. Und zwar mit allen beteiligten Personen. Auch Kinder sollten mit ins Boot geholt und darüber aufgeklärt werden, was ein Lebewesen nebst den Freuden auch an Arbeit und Verantwortung mit sich bringt. Was als eine scheinbar einzigartige Geschenkidee anfing, endet für das Tier leider oft nur wenige Monate später in einem Tierheim, verlassen, aussgesetzt oder als erneutes Geschenk bei Bekannten oder Nachbarn.

Was es zu beachten gilt
Ein Tier bedeutet jahrelange Verantwortung und Arbeit. Gerade auch der finanzielle Aspekt wird oft unterschätzt. Denn sich um ein Tier zu kümmern heisst nicht nur es zu füttern und zu streicheln. Sie müssen kastriert und regelmässig geimpft werden. Sie brauchen regelmässige Besuche und Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt, brauchen gutes und gesundes Futter und sonstige Utensilien. Sie können aber auch jederzeit unerwartet krank werden, Medikamente benötigen oder Spezialfutter brauchen. Aufgrund der Gesetzeslage sind für gewisse Tierarten spezielle Papiere oder kostenpflichtige Dokumente und Registrierungen notwendig.

Hunde und Katzen können bis zu zwanzig Jahre alt werden. Für ein gesundes Sozialverhalten brauchen Katzenwelpen in der prägenden Entwicklungsphase den Umgang mit Artgenossen. Das gilt ebenso für heranwachsende Hunde und andere Haustiere. Erreichen sie das Seniorenalter, können zum Beispiel die Kinder, für die damals die kleinen Fellnasen angeschafft wurden, schon lange aus dem Haus sein. Wer kümmert sich dann um sie? Wer übernimmt die Aufgabe mit einem heranwachsenden Hund, regelmässig die Hundeschule zu besuchen? Was passiert mit dem Angora Kaninchen, sollten Familienmitglieder getrennte Wege gehen oder wenn es Artgenossen braucht? Wo wird das Tier betreut, wenn seine Menschen in den Urlaub fahren? Das alles kostet Geld, ist zeitintensiv und muss sorgfältig geplant werden.

Tiere bedeuten zweifelsfrei unheimlich viel Freude, bedingungslose Liebe und viel Abwechslung. Die Bindungen, die entstehen können, sind mit keinem Geld zu bezahlen und können ein ganzes Leben prägen. Aber Tiere bedeuten eben auch eine grosse Verantwortung, die mit Verpflichtungen, Fürsorge und Pflege einhergeht. Aspekte, die oft zu wenig mitbedacht werden. Die Zusammenführung von Mensch und Tier sollte daher nie bloss aufgrund eines Weihnachst- oder Geburtsagwunsches beginnen.

Tiere sind keine Geschenke – unter den Weihnachtsbaum gehören nur Stofftiere. Wir wünschen eine friedliche Weihnachtszeit!