Häufige Fragen (FAQ)

Wie läuft eine Vermittlung im Katzenheim des Tierschutzbundes ab?

Eine detaillierte Beschreibung des Vermittlungsablaufs finden Sie unter Vermittlung.

Ich muss eine Katze abgeben. Wie läuft die Abgabe ab?

Bitte melden Sie sich in diesem Fall unter 061 331 32 33, anschliessend können Sie während unserer Öffnungszeiten Ihr Tier bei uns abgeben. Wir verlangen insbesondere bei finanziellen Schwierigkeiten des Tierhalters dem Tier zuliebe keine Gebühren. Es müssen auch keine Abgabegründe genannt werden. Selbstverständlich ist uns ein finanzieller Beitrag aber eine enorme Hilfe für den Erhalt des Katzenheims.

Allerdings sind wir auf Informationen über die abgegebene Katze dringend angewiesen (Wesen, Verhalten, Futter, medizinische Probleme). Dies ermöglicht uns eine bestmögliche Platzierung in einem neuen Zuhause. Ausserdem brauchen wir bei Abgabe der Katze unbedingt deren Impfausweis. Damit kann die geeignete medizinische Versorgung des Tieres sichergestellt werden.

Was geschieht mit Findelkatzen?

Bei jeder Katze, die ins Katzenheim gebracht wird, wird zuerst geprüft, ob sie einen Chip trägt. Falls ja, ist der Besitzer schnell ausfindig gemacht. Wenn das Tier nicht gechipt ist, wird die Katze der Schweizerischen Tiermeldezentrale gemeldet und auf allen möglichen Kanälen ausgeschrieben. Unterdessen kommt sie bei uns in eine Art Quarantäne, da ihr Gesundheitszustand zunächst unbekannt ist. Nach rund zwei Tagen wird die Katze zum Tierarzt gebracht, wo sie sorgfältig untersucht wird. Getestet und geimpft, darf sie im Katzenheim zu den andern Katzen in die allgemeinen Räume. Kleine Kätzchen oder pflegeintensive Katzen werden in speziell geschulte Pflegefamilien gegeben, wo sie liebevoll wieder aufgepäppelt werden. Meldet sich innerhalb der gesetzlichen Frist von zwei Monaten kein Besitzer, und sind sämtliche Massnahmen zur Feststellung der Besitzverhältnisse fehlgeschlagen, wird die Katze nach Ablauf dieser Zeitspanne freigegeben zur Weitervermittlung.

Haben alle Katzen aus dem Tierheim einen „Knacks“?

Selbstverständlich nicht! Die Mehrheit unserer Katzen sind ganz normale Büsi, die aus den unterschiedlichsten Gründen bei uns gelandet sind und grossartige Persönlichkeiten haben. Natürlich gibt es genetisch bedingte Charakterzüge und Erfahrungen, welche die Katze in ihrem Leben geprägt haben. Wichtig ist das Bewusstsein bei der Adoption eines Heimtiers, dass es mit einer eigenen Geschichte kommt und dieser Rechnung getragen werden muss. Wir versuchen den neuen Tierhalter mit möglichst vielen Informationen zu helfen, um die Eingewöhnungsphase unkompliziert zu gestalten. Beim Besuch nach drei Monaten im neuen Zuhause können wir oft nur staunen, wie gut sich unsere Schützlinge in einem positiven Umfeld eingewöhnen.

Weshalb wollen Sie vor der Platzierung so viel von den zukünftigen Besitzern wissen und sind nicht einfach froh, wieder eine Katze loszuwerden?

iere aus dem Tierheim haben eine eigene, manchmal sehr abenteuerliche Geschichte hinter sich. Es wäre fahrlässig, dieser Vergangenheit beim Weiterplatzieren nicht Rechnung zu tragen. Wenn also eine ältere Katze bei uns abgegeben wurde, weil sie Probleme mit dem Nachwuchs hatte, werden wir sie nicht wieder an einen Platz mit Kindern geben, auch wenn Familie X sie noch so gerne hätte. Da wählen wir eine jüngere, spielfreudige Katze aus, die Kinder mag. Ebenso wenig werden Katzen, die einmal Auslauf hatten, in eine Wohnung vermittelt. Denn wir sind der Überzeugung, dass das oft gehörte Argument, Katzen würden sich schon daran gewöhnen, nicht tiergerecht ist.

Zum Glück sind Menschen, die im Tierheim nach einem Gefährten suchen, meistens froh über eine umfassende Beratung. Es ist immer wieder eine Freude zu erleben, was passende und motivierte Besitzer bei ihrem neuen Vierbeiner bewirken können.

Sollten Leute, die viel weg sind, überhaupt Katzen halten?

Wenn die Katze Auslauf ins Freie hat, ist dies absolut in Ordnung. Wenn Auslauf geboten wird und der Zugang zum Zuhause gewährt ist, findet so mancher vierbeinige Individualist sein Glück. Anders sieht es aus, wenn eine Wohnungskatze gehalten wird.

Wenn wir im Gespräch mit potentiellen Katzenhaltern hören: „Ins Schlafzimmer darf sie nicht, ins Kinderzimmer nicht und in der Küche hat sie nichts verloren. Das Wohnzimmer ist okay, aber ohne Sofa, denn sie bekommt ihren eigenen Korb…“, dann raten wir von einer Katze ab.

Wichtig ist uns, dass zwei zueinander passende Tiere adoptiert werden, falls man mehr als 60% arbeitet. Ebenfalls eine Rolle spielt das Alter des Tieres. Es kommt zudem darauf an, wie sehr jemand bereit ist, sich auf das Tier einzulassen und einzustellen.

Darf man Katzen in der Wohnung halten?

Siehe auch Rubrik „Tipps Katzenhaltung„.

Wann immer möglich, sollten Katzen mit Auslauf in einen Garten oder ins Freie gehalten werden. Nur so können sie sich physisch und geistig wirklich entfalten. Unter gewissen Voraussetzungen spricht jedoch nichts gegen die Wohnungshaltung: Wenn man mehr als eine Katze hält, die Katzen bisher nie draussen waren, die Wohnung gross genug ist und man bereit ist, diese nach den Bedürfnissen der Katze einzurichten.

Generell ist es die Pflicht jedes Tierhalters, sich vorher über die Haltung und Bedürfnisse des neuen Mitbewohners zu informieren.

Wieso sollte man eine Wohnungskatze niemals alleine halten?

Katzen verfügen über ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Miteinander spielen, kommunizieren, beobachten, gegenseitige Körperpflege: der Mensch ist dafür nur ein ungenügender Ersatz. Eine Katze, die keinen Auslauf hat, wird träge und vereinsamt, wenn sie den ganzen Tag auf ihren Menschen warten muss. Aussagen wie: „Sie schläft ja eh den ganzen Tag“ oder „Sie hat sich daran gewöhnt“ hören wir oft, aber die Wohnungskatze ist schliesslich eingesperrt und hat keine andere Wahl. Deshalb ist diese Aussage falsch und deutet auf eine Fehlinterpretation der eigenen Katze hin. Wird die Katze dann irgendwann zu einsam, zeigt sie dies oft mit Unsauberkeit oder Zerstören von Einrichtungsgegenständen. Am einfachsten ist es, Wurfgeschwister zu halten. Absolut ungeeignet ist es, ein einzelnes Jungtier alleine zu halten. Wer je Jungkatzen beim Spielen beobachtet hat, kann sich vorstellen, wie eintönig und freudlos das stundenlange Warten auf den Besitzer sein muss.

Wir bekommen ein Baby – sollen wir die Katze weggeben?

Tatsächlich ist nicht jede Katze von Familienzuwachs begeistert. Oft nehmen sie eine ganz spezielle Rolle in der Familienstruktur ein, die sie nicht so gerne einfach abtreten. Wichtig ist es die Zeit der Schwangerschaft zu nutzen. Fangen Sie beizeiten an, der Katze einige Veränderungen schmackhaft zu machen. Das Kinderzimmer möchten sie katzenfrei? Zeigen Sie ihr immer wieder, dass dort überhaupt nichts Interessantes läuft. Dafür wird der neue Kratzbaum so aufgestellt, dass sie alles überblicken und sich auch mal in die Höhe zurückziehen kann. Teilen Sie mit dem Partner die Pflege der Katze. Falls er das dann für einige Zeit ganz übernehmen muss, ist es für das Tier nicht ungewohnt. Lassen Sie schon mal Fläschchen und Babyutensilien herumstehen, dann ist nur noch das Baby neu.

Seien Sie sich darüber bewusst, dass bei Ihrer Katze vielleicht nicht die gleiche Freude über den neuen Erdbürger aufkommen wird wie bei Ihnen. Denn was das Kleine für eine Katze anziehend macht – z. Bsp. der feine Milchgeschmack und die weiche Wärme im Babybett – sind für sie tabu. Um das Baby ungestört zu füttern kann es helfen, wenn die Katze zur selben Zeit ein Leckerli bekommt.

Denken Sie beim Anschaffen einer Katze daran, dass diese nie die Stelle eines noch nicht vorhandenen Babys einnehmen sollte, sondern ihre eigenen tierischen Bedürfnisse stillen darf. Dann muss sie auch keine Position abgeben, wenn ein Baby plötzlich da ist, sondern kann als tierischer Mitbewohner weiter Teil der Familie bleiben.

Wir haben unser Büsi gestern geholt, jetzt will es nichts fressen. Was sollen wir tun?

Wir geben den neuen Katzenhalter stets so viele Informationen wie möglich mit. Dazu gehören auch Vorlieben beim Fressen. Die meisten Tiere brauchen aber etwas Zeit, um sich an die neue Situation zu. Stressen Sie sich und das Tier deshalb nicht, indem Sie ihm ständig Futter anbieten. Hat die Katze sich an einen sicheren Ort zurückgezogen und Sie stellen ihr das Futter vor die Nase, wird sie sich gezwungen fühlen, einen neuen Platz zu suchen und die Warterei beginnt von neuem. Bei sehr scheuen und schwierigen Katzen bewährt es sich manchmal, sie über eine gewisse Zeit (über Nacht oder während einer kurzen Abwesenheit) in einem geschlossenen Zimmer zu halten. Für Sie und die Katze ist so alles etwas übersichtlicher. Viele Tiere fressen erst dann, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Am dritten Tag sollte das Büsi dann aber gefressen haben.

Weitere Tipps für Fütterung und Ernährung finden Sie in unter „Tipps Katzenhaltung“.