Der Trend von Schaf- und Ziegenmilch und seine Folgen

Kategorie: Aktuelles

In der aktuellen Medienmitteilung des Schweizer Tierschutz STS geht es um den Trend von Schafs- und Ziegen und seine Folgen. Die Milch von Schafen und Ziegen liegt zur Zeit im Trend, das Fleisch dieser Tiere ist jedoch weniger beliebt ist. Während Lammfleisch bei Konsumenten im Vergleich noch relativ gut angenommen wird, spielt das Ziegenfleisch eine nebensächliche Rolle. Sowohl für die Tiere als auch für Bauern ist diese Tatsache alles andere als ideal. Weil die Milch aber ohne Jungtiere als Produkt für die Industrie nicht zur Verfügung steht, braucht es ständig neue Geburten. Denn für die Ziegenmilchproduktion werden die Neugeborenen kurz nach der Geburt von den Muttertieren getrennt. Weil sich die Aufzucht dieser Jungtiere aber kaum rentiert, werden sie oft nach nur wenigen Tagen von den Milchbetrieben an Händler weiterverkauft. Sie verbringen in Folge ihre ersten und einzigen Lebenswochen unterwegs in Transportern und Betrieben auf dem Weg zum Schlachthof, wo ihr kurzes Leben endet.

Wertloses Abfallprodukt
Weil besonders junge Ziegen kaum einen Wert haben und als Nebenprodukt der Milchindustrie gelten, sind die Haltungsbedingungen in Mastbetrieben mangelhaft und die fehlende Fürsorge führt zu ausgehungerten und gestressten Jungtieren. Weil Ziegen und Schafe keiner Registrierung in der Tierverkehrsdatenbank unterliegen, sind auch die Wege und Transporte oft nicht nachzuvollziehen. Doch der Anblick von ausgehungerten und gesundheitlich angeschlagenen Jungtieren bei ihrer Ankunft im Schlachthof lassen die Qualen ihrer ersten Lebenswochen auf dieser Erde erahnen. Immerhin soll sich ab kommendem Jahr die Registrierungspflicht ändern.

Um eine dringend notwendige Verbesserung dieser Zustände zu erreichen schlägt der Schweizer Tierschutz STS deshalb eine gezielte Förderung der muttergebundenen Aufzucht oder zumindest der Mast auf dem Geburtsbetrieb vor. Und weil es dem Tierschutz widerspricht Billigfleisch aus dem Ausland zu importieren, während sich im Inland die Aufzucht und Vermarktung der Jungtiere für den Bauern nicht lohnt, fordert der STS vom Bund und vom Detailhandel auch vermehrte Anstrengungen zur Absatzförderung und produktionskostendeckender Preise für Schweizer Ziegen- und Lammfleisch.

Die ganze Medienmitteilung vom Schweizer Tierschutz STS zu diesem Thema ist hier nachzulesen: Gitzi und Lämmer – Ein Trend und seine Folgen.