Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke

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Der Kampf gegen die Hundemafia – eine Checkliste

Eigentlich ist es offensichtlich: Bevor ein Tier angeschafft wird, ist es zwingend, sich gut zu informieren. Es gilt abzuwägen, ob ein Haustier im eigenen Leben Platz hat und zu überlegen, welches Tier für die nächsten Jahre zu einem passen würde. Leider geschieht es dennoch täglich, dass unüberlegt Tiere gekauft werden, oft kurzfristig und je nach Mode. Grade zu Weihnachten häuft sich das Problem. Die Möglichkeiten des Internets verschlimmern diese Situation zusätzlich und die leidtragenden sind am Ende immer die Tiere.

Illegaler Tierhandel
Hätten Sie’s gewusst: Seit 2013 ist der Hausierhandel mit Tieren in der Schweiz verboten. Jegliche Übergabe eines Tieres auf einem Parkplatz, am Bahnhof oder an einem sonstigen öffentlichen Platz ist strafbar, auch für den Käufer. Immer wenn ein Tier auf diese Weise abgegeben werden soll, sollten alle Alarmglocken läuten.

Vor allem bei den Hunden blüht das skrupellose Geschäft des illegalen Handels. Dubiose Firmen im Ausland betreiben grausame Hundefabriken und verkaufen die kranken, verstörten Welpen zu hunderten in die Schweiz. Ahnungslose Käufer auf der Suche nach einem billigen, süssen Hund, besorgen sich die Tiere übers Internet. Wie ein Paar Schuhe oder ein Möbelstück.

Leider wird von den Behörden wenig dagegen unternommen. Die hiesigen Tierschutzvereine sind umso mehr damit beschäftigt, wenigstens die traurigen Schicksale einzelner Hunde zu lindern, die so gekauft werden und plötzlich nicht mehr erwünscht sind. Schlussendlich kann nur Aufklärung etwas bewirken, denn nur wenn die Nachfrage nach billigen Welpen abnimmt, wird sich je etwas ändern.

Checkliste für einen tiergerechten Welpenkauf

Um der Welpenmafia nicht in die Hände zu spielen, sollten folgende Punkte beachtet werden:

Kein Kauf übers Internet! Online-Anzeigen nur, wenn anschliessend ein persönlicher Kontakt möglich ist und man den Anbieter vor Ort, im Zuhause der Hunde treffen kann.

Es ist unerlässlich, die genaue Herkunft der Welpen zu kennen und ihre Geburtsstätte zu besichtigen. Wenn das nicht möglich ist, hat der Anbieter ziemlich sicher etwas zu verheimlichen. In diesem Fall sollte kein Hund gekauft werden.

Hundekinder brauchen ihre Mutter und ihre Geschwister, mindestens acht, besser zehn Wochen lang. Eine frühere Abgabe ist nicht seriös. Es ist wichtig, dass Sie auch die Mutter der Welpen kennenlernen und persönlich sehen können – nicht nur auf Fotos! Nur so ist es möglich zu erkennen, ob die Hunde gut gehalten und gesund sind.

Achtung wenn der Verkäufer viele Welpen verschiedener Rassen anbietet! Eine seriöse, verantwortungsvolle Zucht ist in der Regel nur mit einer Rasse und mit maximal zwei bis drei Würfen pro Jahr möglich.

Niemals aus Mitleid kaufen! Im Internet zirkulieren unendlich viele, meist gefälschte Geschichten von traurigen Schicksalen warum Hunde dringend ein neues Zuhause suchen und sofort abgegeben werden müssen. In solchen Fällen ist ein gesundes Misstrauen wichtig. Bei Anzeichen von missbräuchlichem Hundehandel: informieren Sie die Polizei oder einen örtlichen Tierschutzverein

Immer einen Kaufvertrag abschliessen. Ein seriöser Verkäufer ist einverstanden mit einem Vertrag, in dem Personalien und alle Details festgehalten sind.

Und bitte beachten: Für jeden süssen Welpen, den man mit dem Kauf bei einem dubiosen Hundehändler scheinbar gerettet hat, werden neue Tiere in grausamen Hundefabriken nachproduziert!

Auf jeden Fall lohnt es sich immer, auch die Adoption eines Hundes aus einem Schweizer Tierheim in Betracht zu ziehen. Wir beraten Sie gerne!