Wildtiere im Zirkus – Die Schweiz hinkt hinterher

Kategorie: Aktuelles

Nationalrätin Irène Kälin (Grüne, AG) verlangt in einer Motion vom Bundesrat die Führung einer Liste mit Wildtieren, die in Zukunft nicht mehr auf Zirkustouren mitgeführt werden dürfen. Der Tierschutzbund Basel Regional begrüsst diese Forderung sehr, denn die Schweiz hinkt diesbezüglich im Vergleich zu vielen anderen Ländern, darunter auch viele EU Mitgliedstaaten, noch immer hinterher. 

Obwohl die Schweiz im internationalen Vergleich über ein fortschrittliches Tierschutzgesetz verfügt, sind viele Wildtierarten im Zirkus noch immer erlaubt. Trotz der wissenschaftlichen Evidenz, dass solche Tierarten auf Zirkustourneen gar nicht artgerecht gehalten werden können. Das Gesetz erlaubt es Wildtiere mitzuführen, auch wenn die Mindestanforderungen nicht vollumfänglich eingehalten werden können, wenn es die räumlichen Verhältnisse eines Gastspielortes nicht erlauben. Die Bedürfnisse der Tiere können auf diese Weise nicht befriedigt werden, was die Tiere stark beeinträchtigt und mit Stress verbunden ist.

Einige Zirkusse in der Schweiz verzichten bereits freiwillig auf Grosskatzen, Elefanten und andere Wildtiere. Aber leider nicht alle. Und solange in der Tierschutzgebung kein definitives Verbot für das Mitführen von ungeeigneten Tierarten im Zirkus verankert ist, sind auch den Behörden die Hände gebunden.

Wir hoffen sehr, dass wir dieses Thema bald definitiv hinter uns lassen und diesem Tierleid endlich ein Ende setzen können. Wir unterstützen daher die Motion und appellieren an alle: Bitte besuchen und unterstützen Sie keine Zirkusse mit Wildtieren. Wir gehen sogar noch weiter und sind der Überzeugung, dass Tiere grundsätzlich nicht in Zirkusse gehören. Viel eher sollte die Qualität von Zirkussen an den Darbietungen ihrer menschlichen Artisten und der dazugehörigen Show gemessen werden.

Die Medienmitteilung des Schweizer Tierschutz STS zu diesem Thema ist hier zu finden: Medienmitteilung_Schweizer_Tierschutz_STS_Zirkustiere