Muttenz, 11.6.17 – Es ist ein Problem, das wir gern südlichen Ländern mit ihren Stränden und verarmten Städten zuordnen, dabei findet es vor unserer Haustüre statt: Hunderte verwahrloste und kranke Katzen leben ohne menschlichen Kontakt in Schrebergärten, rund um Höfe und in Wohnquartieren. Der Tierschutzbund Basel Regional kämpft aktiv gegen das Elend.
Im Sommer haben die örtlichen Tierschutzorganisationen Hochsaison. Es ist die Zeit der unerwünschten Katzenjungen, für die sich niemand zuständig fühlt. Jahr für Jahr kommen unter prekären Bedingungen zuhauf Welpen von verwilderten Hauskatzen zur Welt. Die Mütter sind ausgemergelt und jene Jungen, die überleben, meist krank und voller Parasiten.
Durch die unkontrollierte Vermehrung bilden sich ganze Kolonien, die irgendwann zum Problem für die Anwohner werden. Die Katzenkinder landen entweder in einem Tierheim, oder aber sie werden eingeschläfert, ertränkt oder erstickt. Im besten Fall melden aufmerksame Passanten sich beim Tierschutzbund Basel Regional, so dass die Tiere professionell und artgerecht betreut werden können. Der Tierschutzbund rückt aus und wo immer möglich werden die Streuner eingefangen, medizinisch versorgt, kastriert und wieder freigelassen. Denn verwilderte Katzen können nicht mehr mit Menschen zusammenleben. Welpen werden im Katzenheim aufgezogen und sozialisiert.
Tierschutz durch Information
Aufklärung ist ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit des Tierschutzbundes Basel Regional. Geschäftsführerin Mahena Haizmann erzählt: «Die Leute wissen leider häufig nicht, wie viel Katzenelend es in unserer Region gibt. Viele Katzenhalter lassen ihre Tiere nicht kastrieren, weil sie Junge haben möchten oder einfach weil sie die Risiken nicht kennen. Wenn sich diese Menschen dann tiergerecht um alles kümmern, ist das erfreulich. Oft geht das aber leider schief und die Katzenfamilien landen im Tierheim oder werden ausgesetzt». Aus einem Paar unkastrierter Katzen entstehen theoretisch in zwei Jahren 66 Katzen, in fünf Jahren über 12’000 und nach sieben Jahren rund 420’000 Tiere. Nur Kastration kann diese Entwicklung nachweislich stoppen.
Aktuelle Informationen und Geschichten von ausgesetzten und verwilderten Katzenmüttern und ihren Babys gibt es auch im neusten Kurzfilm des Tierschutzbundes Basel Regional. Dieser wird zurzeit täglich auf GemeindeTV ausgestrahlt (Sendung «Rundum Tier») und ist ausserdem auf Facebook und YouTube zu sehen.
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